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Teil 3: Ein Jahr unterwegs mit Mitgliedern des Konferenzvorstands

15.02.2023
Das Basler Schulblatt begleitet drei erfahrene Mitglieder von Konferenzvorständen ein Jahr lang – und lässt sie über ihre Aufgaben berichten. Ganz zentral ist der Austausch im Kollegium und (wie jüngst bei der KSBS-Bildungsreise) über den Standort hinaus. Auch an den Schulen ist aktuell der Umgang mit den vielen Krankheitsfällen ein grosses Thema.
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«Sorgen um die Gesundheit»

Veronika Mickisch, Konferenzvorstand Gymnasium Kirschgarten

«Ein absolutes Highlight im letzten Quartal 2022 war für mich das grosse Schulhausfest, das am 25. November im Rahmen des aktuellen 25-Jahr-Jubiläums des Gymnasiums Kirschgarten stattgefunden hat. Das Motto hiess «Winterzauber», und das ganze Schulhaus war entsprechend dekoriert. Als Konferenzvorstand hatte ich dabei zwar keine Funktion, als Klassenlehrerin habe ich mit meiner Klasse aber einen Apéro vorbereitet. Das Engagement und die Freude der Schülerinnen und Schüler waren sehr eindrücklich. Sehr schön war auch, dass die Schulleitung uns vom Konferenzvorstand im vergangenen Jahr explizit die Anerkennung ausgesprochen hat für unsere Arbeit. Die Diskussionskultur und die Reibung werden geschätzt. Das ist natürlich eine tolle Bestätigung!

Weniger schön war dagegen, dass im Dezember an unserem Gymnasium überdurchschnittlich viele Menschen krank waren – sowohl Schülerinnen und Schüler als auch Lehrpersonen. Da musste viel von den Umstehenden aufgefangen werden. Im Konferenzvorstand haben wir uns deshalb auch leider weniger gesehen als sonst. Dank technischer Hilfsmittel wie Teams hat der Informationsfluss bei uns zwar einigermassen funktioniert, aber das ist natürlich nicht das Gleiche wie ein direkter Austausch. Die zunehmende Digitalisierung hat zudem auch ihre Kehrseiten: Heute ist es schwierig, richtig abzuschalten und sich auszukurieren, wenn man krank ist. Die Lehrpersonen fühlen sich verpflichtet, von zu Hause aus trotzdem Aufträge an die Schülerinnen und Schüler zu verschicken, auf Fragen zu reagieren, zu korrigieren; kranke Schülerinnen und Schüler fühlen sich verpflichtet, Aufträge zu erledigen. Ich mache mir ganz generell Sorgen um die Gesundheit an den Schulen, auch und gerade im Zusammenhang mit dem digitalen Unterricht, und habe dieses Thema deshalb schon mehrfach im Konferenzvorstand und im FSS-Vorstand eingebracht. Wir sollten mehr darauf achten, dass vor allem die Schülerinnen und Schüler nicht nur auf den Bildschirm starren, sondern sich mehr bewegen. Das alles ist ein grosses Thema für mich.»

Aufgezeichnet von Valentin Kressler

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«Wir sitzen alle im selben Boot»

Christina Keller, Konferenzvorstand Primarstufe Hirzbrunnen

«Kürzlich ist mir wieder vor Augen geführt worden, wie gut wir es doch in Basel-Stadt haben. Auf der KSBS-Bildungsreise nach Luxemburg haben wir die dortige Europäische Primarschule besucht. Die Europäische Schule bietet in sechs Ländern mehrsprachige und multikulturelle Bildung an. Das Interessante war: Die Containerbauten sahen in unseren Augen aus wie ein Provisorium. Das Inventar war nicht annähernd auf dem Niveau, das wir kennen. Die Lehrpersonen haben uns vermittelt, dass es sich keineswegs um ein Provisorium handelt. Das war ein Reminder, dass wir es hier verhältnismässig luxuriös haben. Klar, auch wir haben ein Provisorium auf dem Schulgelände. Aber wir haben die Klassenzimmer dort rausgenommen – damit es keine räumliche Trennung gibt und sich alle dem Schulhaus zugehörig fühlen können. Mir ist bewusst, dass das nicht für alle Standorte möglich ist.

Wenn wir unsere Schulen mit dem Ausland vergleichen, können wir zufrieden sein. Dennoch spüren wir, wie der Schulraum immer knapper wird. Wir haben zum Beispiel keine Aula. Wir befinden uns zwar auf dem Bäumlihof-Campus – dazu gehört die Aula Drei Linden und die Aula Bäumlihof. Dort sind wir natürlich nur zweite Wahl und müssen hin und wieder anderweitig einen Raum finden. Weiter sind unsere Turnhallen uralt. Wir haben 18 Klassen, auch Kindergärten kommen hierhin. Eine der Hallen ist unterirdisch. Da die Deckenhöhe niedrig ist, sind Ballsportarten ausgeschlossen – ausser wenn der Ball nicht hoch hinauffliegt. Die Sprossenwand fehlt komplett.

Die KSBS-Bildungsreise war übrigens auch eine gute Gelegenheit, einander besser kennenzulernen. Mit dabei waren allesamt engagierte Mitglieder des Konferenzvorstands. Wir haben die Gemeinsamkeit, dass wir durch unser Amt gewissermassen die Schule mittragen. Auf der Reise haben wir viel über Bildungsthemen geredet. Auch über Herausforderungen, die uns im Alltag begegnen, über schwierige Situationen mit Eltern bis hin zum Inventar. Ich habe die Kolleginnen und Kollegen in einem lockeren, freizeitlichen Kontext wahrgenommen. Das hat viel bewirkt. Wir sitzen alle im selben Boot. Alle machen ihren Job so gut, wie sie es können, und haben Freude am Beruf. Das war eine erfrischende Erfahrung.»

Aufgezeichnet von Jacqueline Visentin

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«Krankheitsbedingte Ausfälle belasten uns»

Judith Röthlin, Konferenzvorstand Sekundarschule St. Alban

«Als Mitglieder des Konferenzvorstandes bekommen Anna Fowler und ich vieles von dem mit, was unsere Schule beschäftigt – im Grossen wie im Kleinen. Nicht nur am Intro, das wir alle zwei Wochen organisieren, haben wir ein offenes Ohr für das, was das Kollegium gerade beschäftigt. Wir gehen auch ausserhalb der offiziellen Gefässe auf Anliegen ein und suchen nach Lösungen. Mittlerweile ein Dauerthema bei uns sind die vielen krankheitsbedingten Ausfälle, sowohl von Schülerinnen und Schülern als auch bei uns Lehrpersonen. Weil es immer wieder und über längere Zeit zu Ausfällen kommt, stösst unser Standort beim Organisieren von Stellvertretungen zunehmend an Grenzen. Nein zu sagen, wenn man sieht, dass sonst niemand für jemanden Kranken einspringen kann, ist nicht so einfach – auch wenn man selbst schon am Anschlag ist. Es kommt auch manchmal vor, dass die Schulleitung notfallmässig eine Stellvertretung übernimmt, damit der Unterricht zu den Blockzeiten nicht ausfällt.

Jemand aus dem Kollegium hat kürzlich gefragt, was man tun kann, wenn die bezahlte Jahresarbeitszeit einfach nicht mehr ausreicht, um alles zu erledigen. In solchen Fällen empfehlen wir auch mal, dass sich die Lehrpersonen Unterstützung oder Informationen zu den genauen Regelungen bei der FSS einholen. Das Gefühl, dass immer mehr dazu kommt, haben viele – es gibt deshalb auch Lehrpersonen, die bereits das Pensum reduziert haben. Ein Thema im Intro war die Umsetzung der Lernbrücken. Es wurde diskutiert, wie die geplanten Lernstandserhebungen umgesetzt werden sollen und wieso es Erleichterungen in den ersten und dritten Sekundarklassen gibt, jedoch nicht in den zweiten. Haben denn die zweiten Klassen nicht ebenso unter Corona gelitten?

Ein weiteres aktuelles Thema war für uns die Organisation des Programms am GeKo-Nachmittag an unserem Standort. In den letzten Jahren haben wir in Absprache mit der Schulleitung und dem Kollegium diesen Nachmittag organisiert. Dieses Jahr machte sich dankenswerterweise eine Arbeitsgruppe aus dem Kollegium Gedanken, wie wir den Nachmittag sinnvoll nutzen können. Nach der Zustimmung des Kollegiums an einem Intro, übernimmt diese Gruppe nun die Organisation.»

Aufgezeichnet von Peter Wittwer

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