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Umgang mit Heterogenität im Klassenzimmer

05.09.2022
Die Heterogenität im Klassenzimmer ist für Lehr- und Fachpersonen eine grosse Herausforderung. Wie geht man damit um? Innerhalb der integrativen Schule haben sich Binnendifferenzierung und individuelle Förderangebote als Strategien bewährt. Dabei erweisen sich digitale Lernprogramme als erfolgsversprechende Ergänzung.
Bild Legende:
Digitale Medien stellen in den Schulen eine Ergänzung zu Inhalten des herkömmlichen Unterrichts und der Einzelförderung dar. Foto Grischa Schwank

In den letzten zehn Jahren haben Apps und digitale Lernprogramme den Markt überschwemmt. Die Fachstelle Förderung und Integration (FFI) beobachtet das Angebot und betrachtet digitale Programme als Ergänzung zu Inhalten des herkömmlichen Unterrichts und der Einzelförderung. Zwei evidenzbasierte Förderprogramme erwiesen sich jüngst als besonders erfolgsversprechend. Das ist das Resultat einer halbjährigen Pilotphase an 15 verschiedenen Basler Primar- und Sekundarschulen.

Bemerkenswerte Fortschritte

Die Rückmeldungen waren vielversprechend: Ob im Regelunterricht oder in der Einzelförderung, die erprobten Online-Programme von Dybuster und Meister Cody fördern und motivieren Schülerinnen und Schüler beim Erlernen von Deutsch und Mathematik. Bemerkenswerte Fortschritte gab es auch bei Schülerinnen und Schülern mit Lernschwierigkeiten und mit besonderem Bildungsbedarf.

Auch innerhalb einzelner Kollegien entstanden in der Pilotphase neue Möglichkeiten: Zwischen Logopädinnen, Heilpädagogen und Lehrpersonen entwickelten sich durch die gemeinsame Nutzung der Programme neue Formen der kooperativen Zusammenarbeit. Zudem erlebten Lehr- und Fachpersonen sie als sinnvolle Ergänzung bei der Förderdiagnostik. Durch die automatische und fortlaufende Dokumentation werden Lernfortschritte aus Unterricht und Einzelförderung quantitativ erfassbar gemacht und können evaluiert werden. Dadurch entsteht ein klares Leistungsprofil der Schülerinnen und Schüler. Individuelle Lernziele können somit effizienter definiert und erreicht werden.

Motiviertes Lernen

Die Fachstelle Förderung und Integration (FFI) unterstützt Lehr- und Fachpersonen dabei, der heterogenen Schullandschaft mit einem gut gefüllten Rucksack an unterschiedlichsten Werkzeugen zu begegnen. Digitale Medien haben einen grossen Motivationseffekt – ob im Regelunterricht, in der Einzelförderung oder auch bei der Therapie von Kindern mit Dyskalkulie oder einer Lese-Rechtschreibstörung. Ein aktuelles Beispiel sind die Programme von Dybuster und Meister Cody. Diese können Kindern helfen, individuell und autonom zu lernen. Sie werden dabei durch Belohnungs-Systeme motiviert und erleben sich als selbstwirksam. Die Programme passen sich automatisch den aktuellen Fähigkeiten und dem persönlichen Tempo an. Über die Pilotphase hinaus werden die Programme an verschiedenen Primar- und Sekundarstandorten in Unterricht und Förderung eingesetzt.

Dieser Text basiert auf Gesprächen mit Sybille Frank, Fachbeauftragte an der Fachstelle Förderung und Integration. Gemeinsam mit der Steuergruppe Digitalisierung der FFI hat Sybille Frank die Pilotphase der genannten Programme initiiert und begleitet. Die Fachstelle Förderung und Integration berät Lehr- und Fachpersonen vor Ort und unterstützt diese auch durch verschiedene Weiterbildungsangebote.

Programme von Dybuster: Orthograph (Deutsch) & Calcularis (Rechnen) www.dybuster.ch

Programme von Meister Cody: Namagi (Deutsch) & Talasia (Rechnen) www.meistercody.com

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