Sie sind hier: Startseite / Publikationen / Basler Schulblatt / Artikel / Ein Massnahmenpaket für die Volksschulen

Artikelaktionen

Ein Massnahmenpaket für die Volksschulen

04.05.2023
Für Departementsvorsteher Conradin Cramer ist klar: Die integrative Schule bleibt. Aber das ED muss sie an die gewachsenen Herausforderungen anpassen
Bild Legende:

Früh, konkret und konsequent: So setzte Basel-Stadt 2011 als einer der ersten Kantone die integrative Schule um. Nach zwölf Jahren Erfahrung gilt es, Anpassungen zu machen und die integrative Schule weiterzuentwickeln. Denn der Unterstützungsbedarf der Schülerinnen und Schüler ist stark gewachsen.

In den vergangenen Monaten haben die Volksschulleitung unter der Leitung von Urs Bucher (vgl. Interview) und ich der künftigen Ausgestaltung der integrativen Schule höchste Priorität eingeräumt. Gestützt auf die Erfahrungen aus der Praxis und auf wissenschaftliche Erkenntnisse haben wir eine Reihe von Massnahmen erarbeitet. Damit wollen wir erreichen, dass Sie, die Lehr- und Fachpersonen der Schulen von Basel-Stadt, Ihren Job wieder einfacher machen können. Und dass jede Schülerin und jeder Schüler die bestmögliche Förderung erhält. Denn eines ist klar: So wie jetzt kann es nicht weitergehen.

Für Kindergarten, Primarschule und Sekundarschule schlagen wir dem Regierungsrat das folgende Massnahmenpaket vor: 

  • Kleine Förderklassen oder Fördergruppen für Kinder und Jugendliche, die Schwierigkeiten beim Lernen haben und ein kleineres Setting benötigen. Förderklassen sind ein separatives Angebot, Fördergruppen sind teilseparativ. 
  • Temporäre Lerninseln an jedem Standort für akut verhaltensauffällige Schülerinnen und Schüler. Dieses Angebot ist teilseparativ. 
  • Mehr Ressourcen für die Schülerinnen und Schüler des Kindergartens, die besonders viel Aufmerksamkeit und Zuwendung brauchen.
  • Spezialangebot-Plus-Klassen für Kinder und Jugendliche, die eine intensivere Betreuung und Beschulung brauchen als in regulären Spezialangebots-Klassen. 

                      «Die integrative Schule bleibt. Aber wir müssen
                      sie an die gewachsenen Herausforderungen anpassen.»

Die Ideen für diese Massnahmen sind nicht im stillen Kämmerlein entstanden, sondern in einer breit abgestützten Arbeitsgruppe unter der Leitung von Basil Eckert, Co-Leiter des Schulpsychologischen Dienstes SPD. Die Fachpersonen haben zuerst gut zugehört und die aktuelle Situation sorgfältig analysiert. Auf dieser Grundlage hat die Arbeitsgruppe schliesslich die Lösungsvorschläge ausgearbeitet. 

Noch ist nichts endgültig entschieden. Nach der Behandlung unserer Vorschläge im Regierungsrat werden Sie, die Lehr-, Fach- und Leitungspersonen, sich im Rahmen einer breiten Konsultation zu unserem Massnahmenpaket zur integrativen Schule äussern können. Es ist mir ein grosses Anliegen, dass die Schritte zur Entlastung der Schule und deren Mitarbeitenden mehrheitsfähig sind – und dass sie so schnell wie möglich entschieden und umgesetzt werden können. 

Conradin Cramer, Vorsteher des Erziehungsdepartements

abgelegt unter: , ,