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Artikelaktionen

Erste digitale GeKo

15.02.2021
Auch in diesem Jahr wird es Corona-bedingt keine ordentliche GeKo als Präsenzveranstaltung geben. Online aber findet sie per Live-Stream statt. Es gibt wie immer ein Programm, einen Weiterbildungsteil und auch den gewohnten Kinderhütedients. In seinem Jahresbericht zieht der KSBS-Präsident Simon Rohner Bilanz.

Einladung zur 92. Gesamtkonferenz der KSBS

Mittwoch, 17. März 2021, 8.30 – 12 Uhr

Programm

LIVE-STREAM: Eröffnung & Begrüssung (Beginn: 8.30 Uhr)

  • Grusswort und Rückblick des Präsidenten der Kantonalen Schulkonferenz, Simon Rohner
  • Grusswort des Vorstehers des Erziehungsdepartements, Dr. Conradin Cramer

LIVE-STREAM: Geschäftlicher Teil (Beginn: 9 Uhr)

  • Wahl des Wahlbüros & der Stimmenzählenden, Wahl des Tagespräsidenten
  • Protokoll der 90. Jahresversammlung vom 27. März 2019
  • Verabschiedung Jahresberichte 2019 und 2020
  • Gesamterneuerungswahl des Leitenden Ausschusses
  • Anträge
  • Wahlresultat & Abschluss

Weiterbildungsteil (10.30 – 12 Uhr)

  • SCHULE FÜR MORGEN: Welche Stärken und Schwächen zeigen die (Basler) Schulen während Corona? Was heisst das für die Weiterentwicklung der (Basler) Schulen?

Der Nachmittag steht den Konferenzen vor Ort zur Verfügung.

Nächste Gesamtkonferenz der KSBS: Mittwoch, 30. März 2022

Organisatorisches zur Gesamtkonferenz

Digitale Veranstaltung, Teilnahme und Gäste

Auch wenn die Gesamtkonferenz 2021 ausnahmsweise digital stattfindet, ist die Teilnahme für alle Lehr-, Fach- und Leitungspersonen obligatorisch, die an den öffentlichen Schulen mit pädagogischem Auftrag angestellt sind. Eingeladen sind auch die Mitglieder der Behörden, die Mitarbeitenden des Erziehungsdepartements, die Dozierenden der Universität und der Fachhochschule, die Lehrpersonen der privaten Schulen, Vorpraktikantinnen und Vorpraktikanten, Studierende der Pädagogischen Hochschule, die pensionierten Lehr-, Fach- und Leitungspersonen, die regionalen Medien, die Mitglieder des Grossen Rates und des Erziehungsrates.

Die stimmberechtigten Mitglieder erhalten dieses Jahr anstelle des üblichen Stimmrechtsausweises sowie ihrer Stimmkarte eine digitale Zutritts- und Stimmberechtigung zugestellt. Gäste müssen sich bis zum Freitag, 12. März 2021, anmelden und erhalten dann eine Zutrittsberechtigung für Gäste.

Der geschäftliche Teil wird als digitale Live-Veranstaltung stattfinden (Live-Stream). Der Live-Stream ist ab 8.15 Uhr zugänglich, die Veranstaltung beginnt pünktlich um 8.30 Uhr und dauert bis etwa 10 Uhr. An den geschäftlichen Teil schliesst sich der Weiterbildungsteil an.

Allfällige Entschuldigungen sind an die Geschäftsstelle der KSBS zu richten:

 

 

 

Erläuterungen zum Programm

Wahlbüro & Stimmenzählende: Sämtliche Wahlen und Abstimmungen finden online statt. Wahlberechtigt sind alle Mitglieder der KSBS. Die Gäste erhalten einen separaten Online-Zugang (ohne Abstimmungsberechtigung). Die Wahlen und Abstimmungen werden vom Wahlbüro und den Stimmenzählenden durchgeführt und beaufsichtigt. Der Vorstand hat an seiner Sitzung vom 8. Februar Stimmenzählende und Wahlbüro bestimmt und schlägt sie der Gesamtkonferenz zur Wahl vor.

Protokoll der Gesamtkonferenz 2019: Wegen des Ausfalls der GeKo 2020 konnte das Protokoll der Gesamtkonferenz vom 27. März 2019 noch nicht genehmigt werden. Es wurde aber schon an der Vorstandssitzung vom 16. Januar 2020 besprochen und zur Genehmigung empfohlen und kann auf der Website der KSBS eingesehen werden (www.ks-bs.ch). Aufgrund des Ausfalls der GeKo 2020 liegt kein Protokoll für das Jahr 2020 vor.

Jahresbericht 2020: Der Jahresbericht legt Rechenschaft über die Arbeit der KSBS ab. Der Jahresbericht 2020 folgt weiter unten. Der Vorstand hat den Jahresbericht zur Kenntnis genommen und empfiehlt ihn der Gesamtkonferenz zur Annahme.

Gesamterneuerungswahl: Alle Mitglieder des Leitenden Ausschusses stellen sich in ihrer bisherigen Funktion zur Wiederwahl zur Verfügung. Die neue Amtsperiode beträgt vier Jahre und dauert von August 2020 bis Juli 2024. Die Wahl war ursprünglich an der GeKo 2019 vorgesehen. Wegen des GeKo-Ausfalls wurde der Leitende Ausschuss ad interim für das Schuljahr 2020/21 wiedergewählt. Die diesjährige Wahl gilt somit für die verbleibenden drei Jahre der vollen Amtszeit bis Juli 2024. Weitere Kandidaturen müssen dem Leitenden Ausschuss bis zum 10. März schriftlich mitgeteilt werden.

Anträge: Anträge sollten dem Leitenden Ausschuss bis spätestens 24. Februar 2021 schriftlich mitgeteilt werden.

Weiterbildungsteil

«Schule für morgen»: Welche Stärken und Schwächen zeigen die (Basler) Schulen während Corona?

Was bedeuten diese Erkenntnisse für die Weiterentwicklung der (Basler) Schulen?

Der Leitende Ausschuss der KSBS hat sich dazu entschlossen, auch dieses Jahr eine Weiterbildungsveranstaltung anzubieten. Das ist ein Wagnis: Denn niemand weiss, wie die epidemiologische Lage sich am 17. März 2021 präsentieren wird. Trotzdem halten wir es für wichtig, dass wir zusammenkommen und uns austauschen. Auch das ist schliesslich ein Zeichen: dass wir uns für die Weiterentwicklung der Basler Schulen engagieren. So, wie wir es jeden Tag in den Schul- und Unterrichtszimmern tun.

Uns ist der Blickwechsel wichtig: zurück, ja, aber dann vor allem auch nach vorne! Natürlich gilt es, aus Erfahrungen zu lernen und auf ihnen aufzubauen. Aber wollen wir uns vom Blick zurück bannen und blockieren lassen? Das Virus und unsere Reaktionen darauf haben uns allen vor Augen geführt, was Schule und Unterricht, was Lehr-, Fach- und Leitungspersonen, was Schülerinnen und Schüler leisten können, was nicht erwartet werden darf, wo zu bewahrende Grenzen und neue Möglichkeiten liegen. Was also heisst das für die zukünftige Gestaltung von Schule und Unterricht?

Wir haben fünf thematische Fokusfelder definiert und Expertinnen und Praktiker angefragt, ob sie einen Video-Input zu einem der Fokusfelder beisteuern. Im Rahmen ihres Fokusfeldes sollten sich alle Video-Inputs den gleichen Grundfragen widmen: Welche (neuen) Erfahrungen wurden während Corona (im betreffenden Themenfeld) gemacht? Welche Stärken und Schwächen wurden sichtbar? Was heisst das für die künftige Schul- und Unterrichtsentwicklung? Die fünf Fokusfelder lauten:

  • Gesundheit/Balance (von Lehr-, Fach- und Leitungspersonen, von Schülerinnen und Schülern sowie ihrem familiären Umfeld)
  • Integrative Schule
  • Bildungsgerechtigkeit (Schule als gesamtgesellschaftliche Klammer)
  • Führung/Partizipation/Krisenmanagement/Krisenkommunikation
  • Unterricht: digitales Lernen und Prüfen, selbstorganisiertes Lernen, hybride Unterrichtsformen

Die eingegangenen Video-Inputs sind sehr unterschiedlich und zeichnen ein vielschichtiges und natürlich auch unvollständiges Bild. Sie sollen zur vertiefenden Auseinandersetzung mit der Frage nach der «Schule von morgen» anregen.

Wir hoffen, ihr lasst euch zusammen mit uns auf diese andere Art von GeKo-Weiterbildung ein. Nicht alles wird perfekt – das ist klar. Aber für uns ist es ein spannendes Experiment, auf das wir uns freuen.

Vorschlag zur Vorgehensweise

  • Wann? Von 10.30 bis 12 Uhr.
  • Wer? Wählt ein gemeinsames Fokusfeld und schliesst euch in (überschaubaren) Diskussionsgruppen zusammen.
  • Wo? Je nach epidemiologischer Lage treffen sich die Diskussionsgruppen digital oder vor Ort.
  • Zugänglichkeit? Es ist vorgesehen, die Video-Inputs sowie weiterführende Literaturlisten auf der KSBS-Homepage zugänglich zu machen (www.ks-bs.ch). Eine schriftliche Information diesbezüglich erfolgt Anfang März.
  • Wie? Es ist sinnvoll, wenn sich die Standorte schon vor dem 17. März organisieren - insbesondere zur Bildung der Diskussionsgruppen. Die Diskussionsgruppen können sich vor dem GeKo-Tag einmal kurz treffen und austauschen (Konstitutionstreffen): Warum habe ich dieses Thema gewählt? Welche Erwartungen habe ich? Welche Fragen zum Thema bringe ich mit?
  • Und danach?
  • Es steht den Standortkonferenzen frei, die Auseinandersetzung mit den Fokusthemen am Nachmittag in geeigneter Form fortzuführen und zu vertiefen. Für die Gestaltung des Nachmittags sind die Standortkonferenzen – in Absprache mit den Schulleitungen – zuständig.
  • Wir sind an Rückmeldungen der Diskussionsgruppen interessiert. Deshalb wird eine Rückmeldemöglichkeit zur Verfügung gestellt werden. Die KSBS leitet Fragen und Bemerkungen an die Expertinnen und Praktiker weiter, welche die Videobeiträge verfasst haben.

Kinderbetreuung während GeKo

Liebe Mütter und liebe Väter, liebe Erziehungsberechtigte

Wir möchten Ihnen wie gewohnt den Besuch der «Online-Gesamtkonferenz» an Ihrem Schulstandort erleichtern, indem wir eine kostenlose Betreuung für Ihre Kinder einrichten. Bitte bringen Sie Ihr Kind / Ihre Kinder am Mittwoch, 17. März 2021, um 8.00 Uhr zu einem der angegebenen Treffpunkte (s. Anmeldetalon – bitte ankreuzen – Änderungen bleiben vorbehalten!)

Die Kinder werden dort von einer Betreuungsperson in Empfang genommen.

Vorgesehen ist wie immer ein Besuch im Zolli (inkl. Znüni). Nach der Gesamtkonferenz können die Kinder um 12.15 Uhr wieder am gleichen Treffpunkt abgeholt werden.

Unser Angebot eignet sich für Kinder ab 3 Jahren, die sich mit fremden Betreuungspersonen wohl fühlen. Bitte beachten Sie, dass die Versicherung Sache der Eltern ist!

Bitte lassen Sie uns den untenstehenden Talon bis spätestens Montag, 8. März 2021, per Post oder E-Mail zukommen. Meldungen nach dem 8. März 2021 können wir nicht mehr entgegennehmen – wir bitten um Ihr Verständnis!

Wir freuen uns auf Ihre Kinder!                                                                                                                        

Freundliche Grüsse im Auftrag des Leitenden Ausschusses KSBS, Cornelia Bolliger, Sekretariat

 

Jahresbericht der KSBS 2020

PARTIZIPATION UNTER CORONA-BEDINGUNGEN

Die in der Kantonalen Schulkonferenz Basel-Stadt (KSBS) zusammengeschlossenen Lehr-, Fach- und Leitungspersonen haben ein ereignisreiches und durch die Covid-19-Pandemie geprägtes Kalenderjahr hinter sich. Neben der herausfordernden schulischen Arbeit an den Standorten und in den Unterrichtszimmern wurden viele andere und drängende Themen bearbeitet. Der nachfolgende Jahresbericht soll diese Themenvielfalt widerspiegeln und legt Rechenschaft über die Arbeit der KSBS und ihrer Mitglieder ab. Detaillierte Informationen finden sich auf der Homepage der KSBS.

Viele Unternehmen und Organisationen mussten in diesem Jahr ihre Strukturen dem Corona-Stresstest unterziehen und neue Wege zur Kommunikation und zur Zusammenarbeit finden. Kurzfristig hatte das innerhalb der KSBS vor allem Absagen zur Folge. So fielen die Vorstandssitzungen vom 16. März (Tag der Schulschliessung) und vom 28. April ebenso aus wie die Gesamtkonferenz (GeKo) vom 25. März. Zur GeKo-Absage verfasste der Leitende Ausschuss (LA) ein Schreiben an alle Mitglieder. Da auch die an der GeKo traktandierte Gesamterneuerungswahl des LA ausfiel, wurde der LA von den Konferenzvorständen der Standorte online für ein zusätzliches Ad-Interim-Amtsjahr mandatiert. Zudem liess der LA sich vom Vorstand mit einer erhöhten Entscheidungskompetenz ausstatten: Vorübergehend wurde auf die gewohnten basisdemokratischen Abläufe verzichtet. Der LA legte dann an der Vorstandssitzung im Juni, die erstmals als Online-Sitzung stattfand, Rechenschaft ab über seine Arbeit und sein Vorgehen während der Zeit der Schulschliessung.  Die Sitzungen im August, September und Oktober konnten als Präsenzveranstaltungen durchgeführt werden, bevor für den Rest des Jahres wieder auf MS TEAMS umgestellt werden musste. Auch die wöchentlichen Sitzungen des LA wie der verschiedenen Stufenkonferenzen und anderen Gremien fanden mit der Zeit nur noch online statt. Selbst die Schulbesuche an einzelnen Standorten konnten zum Teil nur digital stattfinden. Begrüsst sei hier herzlich ein neuer Standort: Zu Jahresanfang erhielten die Lehrpersonen des Bundesasylzentrums (Bässlergut) ein permanentes Besuchsrecht im KSBS-Vorstand.

INTENSIVE ZUSAMMENARBEIT MIT DEM ED

Notwendig wurde durch die Dynamik der Pandemie zudem ein intensiverer Sitzungsrhythmus zwischen dem LA sowie dem Leiter Volksschulen und dem Leiter Mittel- und Berufsschulen. Diese Treffen (sonst im Quartalsrhythmus) wurden jetzt zweiwöchentlich durchgeführt. So konnten aktuelle und dringende Anliegen sofort besprochen werden. Natürlich wurde ab März die Pandemie-Situation zu einem vordringlichen Thema. Der LA konnte sich zu den beiden Covid-19-Notverordnungen (Änderungen in der Schullaufbahnverordnung, Verordnung über die Abschlüsse an den weiterführenden Schulen) äussern. Die Anhörung erfolgte vertraulich und unter grossem Zeitdruck, ermöglichte es aber, die Umsetzung des von Erziehungsdirektor Cramer vorgegebenen und auch von uns unterstützten Grundsatzes zu überprüfen: Keine Schülerin, kein Schüler soll schulisch unter Corona-bedingten – also unverschuldeten – Nachteilen in der Schullaufbahn leiden. In den Entscheid über die Absage der mündlichen und schriftlichen Maturitäts- und Abschlussprüfungen an den weiterführenden Schulen in Basel-Stadt wurde die KSBS jedoch nicht mit einbezogen. Auch beim Entscheid zur Wiederaufnahme des Präsenzunterrichts sowie bei der Ausarbeitung der übergeordneten kantonalen Schulkonzepte fand kein direkter Miteinbezug der KSBS statt.

An dieser Stelle möchte sich der LA beim ehemaligen Leiter Volksschulen Dieter Baur für die gute Zusammenarbeit und sein Engagement für die Basler Schulen bedanken: Wir wünschen ihm alles Gute im - sicher auch etwas ungewohnten - Ruhestand. Bereits im September durfte der Vorstand den neuen Leiter Volksschulen Urs Bucher an einer Sitzung kennenlernen. Wir heissen ihn herzlich in unserem Kanton willkommen und freuen uns auf eine spannende und konstruktive Zusammenarbeit.

Als Mitherausgeberin des Basler Schulblattes und des digitalen Schulblatt-Newsletters war uns auch die ertragreiche Zusammenarbeit mit dem ED-Kommunikationsteam wichtig: Die KSBS trug eine Reihe von Artikeln bei und konnte beispielsweise in der «Corona»-Nummer eine Vielzahl von Stimmen von Lehr- und Fachpersonen wie auch von Schülerinnen und Schülern zusammentragen.

TAGESSTRUKTUREN

Die Tagesstrukturen haben in unserem Kanton eine noch junge Geschichte. Sie haben sich zu einem unverzichtbaren Teil der Institution Schule entwickelt und leisten einen grossen Beitrag an die pädagogische Begleitung der Schülerinnen und Schüler. Als pädagogisch tätige Fachpersonen sind auch die Mitarbeitenden der Tagesstrukturen Mitglieder der KSBS. Dieser Zuwachs an Fachkompetenz zeigte sich bei der Konsultation zur Totalrevision der Verordnung für die Tagesstrukturen. Die umfangreichen und sorgfältigen Rückmeldungen aus den Standorten der Primarstufe wie auch der Sekundarstufe 1 ermöglichten der KSBS eine differenzierte Rückmeldung. Die Konsultation wies auf ein ungelöstes Strukturproblem hin: Es existiert keine standortübergreifende Organisation für die Mitarbeitenden der Tagesstrukturen (analog zu den Stufenkonferenzen der Lehrpersonen). Die TS-Mitarbeitenden sind für die KSBS häufig nur indirekt über ihre Leitungen erreichbar. Der LA möchte diese Lücke schliessen und gemeinsam mit den Tagesstrukturen eine geeignete Organisationsform finden. Der KSBS ist es ein wichtiges Anliegen, dass die Mitarbeitenden der Tagesstrukturen ihr Recht auf Partizipation wahrnehmen können.

INTEGRATIVE SCHULE

Das Thema der integrativen Schule Basel-Stadt war für die KSBS erneut sehr präsent. Die frühe Deutschförderung wurde neu bei der Abteilung Jugend, Familie und Sport angesiedelt und befindet sich jetzt unter der Leitung des Zentrums für Frühförderung. Das Angebot für fremdsprachige Kinder im Kanton Basel-Stadt ist ein wichtiger Bestandteil der Sprachförderung und unterstützt die Schule, indem Kinder mit wenig oder ungenügenden Deutschkenntnissen in die rund 40 Sprachförder-Spielgruppen aufgenommen und dort in ihrer Sprachentwicklung gefördert werden. Ein guter Kontakt zwischen dem Fachbereich frühe Deutschförderung und den Lehrpersonen sowie den Schulleitungen des Kindergartens und der Primarschule ist ausserordentlich wichtig. Dies hat sich in der Vergangenheit gut eingespielt. Die KSBS hofft, dass diese wichtige Vernetzung auch in der neuen organisatorischen Einheit auf gleichem Niveau weitergepflegt wird.

Leider ist auch Basel-Stadt vom Fachkräftemangel in der schulischen Heilpädagogik, der Logopädie und der Psychomotoriktherapie betroffen. Aktuell unterrichtet eine beträchtliche Anzahl von Lehrpersonen in der schulischen Heilpädagogik, in Deutsch als Zweitsprache, als Logopädie- oder Psychomotorik-Fachpersonen ohne EDK-anerkanntes Diplom. Es braucht aus der Sicht der KSBS weiterhin grosse Anstrengungen, um qualifizierte Fachpersonen für die integrative Schule in Basel-Stadt zu finden.

Die Anträge für verstärkte Massnahmen sind auch im vergangenen Jahr erneut angestiegen. Dieser Anstieg hat bei den involvierten ED-Fachstellen zu einer grossen Belastung geführt. Deshalb hat der neue Leiter Volksschulen im Dezember entschieden, Massnahmen zu ergreifen. Gemäss Informationsstand zum Zeitpunkt des Redkationsschlusses können neu können pro Schulstandort an zwei bestimmten Zeitpunkten – November und April – nur noch drei Anträge für verstärkte Massnahmen pro Schulstandort gestellt werden, unabhängig von Schulgrösse oder Sozialindex. Die Priorisierung der Anträge obliegt der Schule, Dringlichkeitsanträge sind nicht mehr möglich. Von dieser Regelung ausgenommen sind Kinder, die in Integrationsklassen beschult werden oder bereits eine verstärkte Massnahme bei einem Übertritt mitbringen. Die KSBS beobachtet diese Entwicklung kritisch und wird sich im neuen Jahr damit befassen.

Die neuen Richtlinien Förderung und Integration, die bereits seit 2018 in Arbeit sind, wurden 2020 nochmals intensiv bearbeitet, nachdem die KSBS in der Vernehmlassung von 2019 sehr viele kritische Rückmeldungen dazu gesammelt hatte. Inzwischen wurden die einzelnen Anspruchsgruppen vom ED zu Entwicklungsgesprächen eingeladen. Viele Hinweise der anwesenden Fachpersonen konnten so aufgenommen und in die Richtlinien eingearbeitet werden. Die Richtlinien sollen Anfang 2021 definitiv verabschiedet werden. Für die KSBS stellte dieser Konsultationsprozess ein gutes Beispiel einer konstruktiven und partizipativen Zusammenarbeit zwischen KSBS und Bildungsverwaltung dar!

AUSTAUSCH ÜBER DIE STUFEN HINWEG

An den KSBS-Vorstandssitzungen kam es wiederholt zu einem stufenübergreifenden Austausch über Erfahrungen, die an den Standorten mit dem Unterrichten unter Pandemie-Bedingungen und insbesondere mit digitalem Fernunterricht bzw. parallelem Fern- und Präsenzunterricht gemacht wurden. Dieser stufenübergreifende Austausch ist ein Kernanliegen der KSBS und ermöglicht den Blick über den eigenen Tellerrand hinaus. Gut in Erinnerung ist beispielsweise, wie die Vertretungen der Gymnasien und der FMS über erste pädagogische Erfahrungen mit «BYOD» (Bring your own device – Schülerinnen, Schüler, Lehrpersonen benutzen im Unterricht ihre eigenen Digitalgeräte) berichteten. Die Bedeutung einer sorgfältigen schulorganisatorischen Umsetzung und pädagogischen Einbettung von Digitalunterricht über alle Stufen hinweg wurde dabei gut ersichtlich. Auch die Forderung nach einer intensiven unterrichtsbezogenen Auseinandersetzung unter Lehrpersonen (nicht nur Anwendungsschulung) und insbesondere nach Zeitressourcen zur individuellen und fachspezifischen Weiterbildung kristallisierte sich dabei klar heraus. Deutlich wurde auch, wie anspruchsvoll, spannend, aber auch belastend es sein kann, wenn gleichzeitig Fern- und Präsenzunterricht stattfinden (zum Beispiel für Lernende in Quarantäne oder Isolation): Das ED wie auch die Schulleitungen sind aufgefordert, hier den Lehr- und Fachpersonen mit Augenmass zu begegnen. Auch müssen differenzierte und situationsadäquate Lösungen zur Beschulung von Schülerinnen und Schülern, die vorübergehend und zum Teil wiederholt nicht am Präsenzunterricht teilnehmen können, mit Sorgfalt aufgegleist werden.

Grossen Anklang fand auch ein Austausch über das Thema Kollegiumsfeedback für Schulleitungen als wichtiger Bestandteil einer umfassenden Feedback-Kultur an den Standorten. Die entsprechende KSBS-Handreichung wurde interessiert nachgefragt und löste eine Reihe von Schulbesuchen und Beratungen durch den LA aus.

KINDERGARTEN, PRIMARSCHULE, SEKUNDARSCHULE

Im Herbst des vergangenen Jahres hat sich die Arbeitsgruppe «Formative Beurteilung 1. Zyklus» zum ersten Mal getroffen. Die AG – bestehend aus Vertretungen der Volksschulleitung, Schulleitungen und Lehrpersonen ­– überarbeitet zur Zeit die Lernberichte und Selbsteinschätzungsformulare im 1. Zyklus. Die Arbeit wird auch im Jahr 2021 weitergehen und die Vorschläge werden dem Erweiterten Konferenzvorstand der Primarstufe (EKV) und dem KSBS-Vorstand vorgelegt, bevor sie der Volksschulleitungskonferenz (VSLK) weitergegeben werden.

Neuigkeiten gibt es auch bei der Auswahl der Lehrmittel. Sowohl für die Primar- wie die Sekundarstufe hat der Erziehungsrat (ER) diverse neue Lehrmittel bewilligt. Wie auf der Sekundarstufe sorgen die zunehmenden Schülerinnen- und Schülerzahlen jedoch für Schwierigkeiten, diese neuen Freiheiten tatsächlich auch wahrnehmen zu können. Das Budget für Lehrmittel ist in vielen Schulen bereits ausgereizt. Erschwerend kommt hinzu, dass gerade digitale Versionen von Lehrmitteln zum Teil deutlich mehr kosten. Allerdings werden gerade digitale Lehrmittel im Rahmen der Umsetzung des Ratschlags Digitalisierung Volksschulen und Zentrum für Brückenangebote benötigt.

Bereits im vorletzten Jahr hat sich eine KSBS-Arbeitsgruppe mit der Frage des Übertritts von der Primarschule in die Sekundarschule beschäftigt. Die Kernaussage war damals, dass nicht primär der Algorithmus, der die Übertrittsbedingungen festlegt, für den hohen Leistungsdruck bei Schülerinnen und Schülern am Ende ihrer Primarschulzeit sorgt. Vielmehr sind es die beiden Zeugnisse in der sechsten Klasse. Corona-bedingt entfiel dann dieses Jahr das zweite Zeugnis und die Schülerinnen und Schüler wurden aufgrund ihres Zeugnisses aus dem ersten Semester in die Leistungszüge der Sekundarschule eingeteilt. Erfreut hat die KSBS nun das Angebot des neuen Leiters Volksschulen zur Kenntnis genommen: Zwar wurde der Antrag des EKV abgelehnt, das erste Semesterzeugnis dieses Jahr auszusetzen. Aber es wurde auch das Angebot gemacht, das Thema Jahrespromotion auf der Volksschule gesamtheitlich zu betrachten. Die KSBS klärt nun ab, inwiefern ihre Mitglieder auf der Primar- und Sekundarstufe dieses Anliegen unterstützen.

Die Zahl der Schülerinnen und Schüler in Basel-Stadt steigt stetig an. Dies ist auf insgesamt steigende Einwohnerzahlen im Kanton, aber auch auf die Schulharmonisierung zurückzuführen: So nimmt die heutige Sekundarschule alle Schülerinnen und Schüler der 8. und 9. Klassenstufe auf, wohingegen im vorherigen System rund ein Drittel dieser Jahrgänge nicht in die ehemalige WBS, sondern in eine weiterführende Schule – z.B. das Gymnasium – übertraten. In der Sekundarschule akzentuierte sich deshalb die Problematik der (über)vollen Klassen, sodass Schülerinnen und Schüler, die im Januar in einen tieferen oder höheren Niveauzug übertraten, gleich auch in ein anderes Schulhaus wechseln mussten. Immer wieder hat die KSBS auf die äusserst unbefriedigende Situation hingewiesen, die sich aber leider im laufenden Schuljahr wiederholt. Deshalb freut es uns, dass der neue Leiter Volksschulen angekündigt hat, eine Überschreitung der maximalen Klassengrössen wie gesetzlich vorgesehen nur noch in Ausnahmefällen zuzulassen (Schulblatt 4/20, S. 29). Die KSBS wird die Entwicklungen in den nächsten Jahren aufmerksam verfolgen.

Der im letzten Jahr abgelehnte Antrag zur Finanzierung ausserschulischer Lernorte auf Sek 1 wurde dem neuen Leiter Volksschulen kurz nach seinem Amtsantritt zur Wiedererwägung vorgelegt. Dadurch sollen Transporte im TNW-Gebiet für alle Beteiligten kostenlos sein.

GYMNASIEN, FACHMATURITÄTSSCHULE, BERUFSBILDENDE SCHULEN UND ZENTRUM FÜR BRÜCKENANGEBOTE (ZBA)

Auf der Ebene der weiterführenden Schulen hat die KSBS mehrere Konsultationen durchgeführt: zur Berufsbildungsverordnung (höhere Fachschulen), zum Ratschlag betreffend den Ausbau der Informatik-Infrastruktur an den Berufsfachschulen, zu verschiedenen Verordnungs- und Lehrplananpassungen an der FMS, zur Änderung der Schullaufbahnverordnung zwecks Umsetzung der Motion «Durchlässigkeit der Ausbildungswege». Die Konsultationen wurden in der Regel mit den betroffenen Schulen durchgeführt. Von grosser Bedeutung war sicher der Digitalisierungsratschlag der Berufsfachschulen, der dritte und abschliessende grosse Digitalisierungsratschlag für die Basler Schulen. In ihrer Konsultationsantwort betonte die KSBS die Bedeutung von niederschwelligem Support vor Ort, von Weiterbildungsangeboten und Zeitressourcen dafür, von der Erarbeitung pädagogischer Konzepte sowie der Berücksichtigung der Gesundheit. Breit angelegt war die Vernehmlassung zur Umsetzung der Motion «Durchlässigkeit der Ausbildungswege», um auch den abgebenden Schulen der Sekundarstufe 1 eine Stellungnahme zu ermöglichen. So konnte die Wiedereinführung einer Aufnahmeprüfung für den Übertritt aus dem Zentrum für Brückenangebote (ZBA) und anderen berufsvorbereitenden Angeboten an verschiedene weiterführende Schulen (FMS, WMS, IMS) breit abgestützt werden.

Zu Beginn des Schuljahres haben zeitgleiche Wechsel im Konferenzvorstand und im Rektorat des ZBA stattgefunden. Sowohl Konferenzvorstand wie Rektorat haben in der Folge den LA angefragt, ob er das Erarbeiten einer gemeinsamen «Commitment»-Vereinbarung betreffend der zukünftigen Zusammenarbeit begleiten könne. Das fertige Papier wird im Januar 2021 dem Kollegium vorgestellt.

Weitere wichtige Themen aus den weiterführenden Schulen wurden nicht nur an den KSBS-Vorstandssitzungen, sondern auch im KoVo Gym/FMS (Zusammenschluss der Konferenzvorstände der Gymnasien und der FMS sowie der KSBS und FSS) behandelt; es fanden auch Sitzungen mit der AKOM (Zusammenschluss der Rektorinnen und Rektoren der Gymnasien und der FMS) sowie dem Leiter Mittelschulen und Berufsbildung Ulrich Maier statt. Besonders wichtig waren hier beispielsweise die neuen und zentral ausgeschriebenen Verpflegungsverträge an den Standorten (Mensen), die zu Anbieterwechseln und auch zur Nichtweiterbeschäftigung langjähriger Angestellter führten. Gerade bei Standorten mit langen und sehr guten Beziehungen zu den Betreibern, die qualitativ gut kochten, stösst das Vorgehen auf Unverständnis. Andere Themen waren: Sicherstellung der Partizipation der Standortkonferenzen auch unter Krisenbedingungen, die Auseinandersetzung mit dem anlaufenden Grossprojekt zur «Weiterentwicklung der gymnasialen Matur», zu dem die Gymnasiallehrpersonen noch befragt werden sollen, die Überführung der durch den Fernunterricht ausgelösten «Instant-Digitalisierung» in einen koordinierten Prozess der Schul- und Unterrichtsentwicklung (Teilprojekte 3 «Pädagogik» und 4 «digitales Prüfen»). Zu diskutieren gab sowohl bei Gymnasien/FMS wie auch bei den Berufsschulen die durch die ICT-Reorganisation innerhalb des Erziehungsdepartements ausgelöste künftige Zentralisierung gewisser IT-Dienstleistungen. Befürchtet wird eine Verschlechterung des IT-Supports vor Ort und der mangelnde Einbezug von Lehrpersonen und KSBS wird kritisiert.

Das Bildungszentrum Gesundheit (BZG) wird im kommenden Jahr den Spenglerpark in Münchenstein wegen Umbauarbeiten vorübergehend verlassen und voraussichtlich im Klybeckareal Unterschlupf finden. Zudem wird deren Lehrgang Physiotherapie per 1.1.2022 an die Berner Fachhochschule (BFH) übergehen, was für die betroffenen Dozenten einen Arbeitgeberwechsel mit allen Vor- und Nachteilen bedeutet. Der Standort Basel wird für diesen Lehrgang innerhalb des Bildungszentrums Gesundheit weiter aufrechterhalten. 

GEMEINDESCHULEN RIEHEN UND BETTINGEN

Im Geschäftsjahr 2020 hat sich der LA wiederholt mit den verantwortlichen Leitungspersonen der Gemeindeschulen sowie den dort angesiedelten Konferenzvorständen direkt vor Ort getroffen. Inhaltlich ging es dabei vor allem um den Umgang mit den stark wachsenden Schülerinnen- und Schülerzahlen und dem damit verbundenen Schulraummangel, um den Erhalt der Gesundheit im Lehrberuf insbesondere während der Covid-19-Pandemie und um das weitere Vorgehen zur Entlastung der anspruchsvollen Situation auf der Schuleingangsstufe. Weitere im vergangenen Jahr gemeinsam diskutierte Themen waren die bevorstehende Digitalisierungswelle im Unterricht, die stetige Pflege der Feedbackkultur als qualitätssicherndes Schulentwicklungselement sowie der regelmässige Austausch sowohl über die pädagogischen Entwicklungsschwerpunkte in den sechs angeschlossenen Kollegien als auch über deren unterschiedliche Schulkonferenz-Strukturen.

Die KSBS bietet für alle Mitglieder die Möglichkeit zur Partizipation. Dieser Jahresbericht zeigt, dass diese wertvoll und relevant ist. Massgebliche Anstösse und Veränderungen sind zustande gekommen, weil ihr euch dafür einsetzt. Ich möchte euch allen ein RIESENGROSSES DANKESCHÖN aussprechen und freue mich auf weitere tolle Jahre gemeinsam mit euch!

Im Namen des Vorstands und des Leitenden Ausschusses der KSBS

Simon Rohner, Präsident

Was die KSBS leisten kann

Die innerschulische Mitsprache an den öffentlichen Schulen des Kantons Basel-Stadt ist gesetzlich verankert und wird durch die Schulkonferenz an den einzelnen Standorten wahrgenommen. Alle pädagogisch tätigen Mitarbeitenden sowie die Schulleitungen gehören der Schulkonferenz an, die in pädagogischen und organisatorischen Belangen, in Fragen, die den Berufsauftrag und den Arbeitseinsatz betreffen, und vor allen wichtigen Entscheidungen einbezogen wird. Die Kantonale Schulkonferenz Basel-Stadt (KSBS) koordiniert diese Mitsprache über die Stufen hinweg mittels monatlicher Vorstandssitzungen, an denen die gewählten Vertretungen aller Standorte teilnehmen. Die Hauptaufgabe der KSBS besteht darin, verlässliche Stellungnahmen zu allen wichtigen Fragen des Erziehungswesens einzuholen und den Anliegen aus der Praxis gegenüber dem Erziehungsdepartement (ED) Gehör zu verschaffen. Dafür stehen verschiedene Instrumente zur Verfügung.

Beispielsweise können die Schulkonferenzen oder andere Gremien über ihre Vertretungen (Konferenzvorstände) Anträge aus den Standorten in den Vorstand der KSBS einbringen. Unterstützt der Vorstand den entsprechenden Antrag, wird dieser durch den Leitenden Ausschuss (LA) im Namen der KSBS an das ED weitergeleitet.

Bei wichtigen Themen kann die KSBS auch ihre Mitglieder befragen. Solche Konsultationen erfolgen entweder im Auftrag des ED oder aus eigener Initiative. Häufig geht es dabei um vom ED angestrebte Neuerungen oder Änderungen von gesetzlichen Bestimmungen, Weisungen oder Richtlinien. Der LA organisiert diese Konsultationen in der Regel über die Standortkonferenzen. Die eingehenden Rückmeldungen werden gesammelt, gemeinsam mit dem Vorstand ausgewertet und dem ED schriftlich zurückgemeldet.

 

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