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Wir vom Vogelsang

10.12.2021
Primarstandort Vogelsang, Schwarzwaldallee 107, 4058 Basel. Am Gespräch teilgenommen haben: Alexa Borgulya, Nadine Bühlmann, Vesna Enz, Karin Kral Schmid, Simone Nussberger, Angelika Strässle, Susanne Mettler-Berner (SL) und Simon Lombris (SL).
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Wir arbeiten gern hier, weil …

… wir ein sehr lebendiges, in allen Belangen bunt durchmischtes  Kollegium sind – mit viel Humor. Unsere Schülerinnen und Schüler haben die vielfältigsten Hintergründe punkto Sprache, Kultur, Religion und Bildungsvoraussetzungen. Schön ist, dass unser  Schulhaus mit dem grossen offenen Innenraum viel Platz für Begegnung bietet. Auch der tolle, naturnahe Pausenhof ist wichtig für unsere Kinder, die ja in städtischem Umfeld aufwachsen. Viele Lehrpersonen haben regelmässig stattfindende Waldtage in ihre Unterrichtsplanung eingebaut. Wir schätzen die engagierte Unterstützung unserer  Schulleitung, zum Beispiel wenn ein Lehrpersonenteam neue Wege gehen will, Stichwort Potenzialentfaltung an Schulen … Was toll ist an diesem Standort: Man kommt ganz unkompliziert überallhin: in die Stadt, zu Museen oder in die Langen Erlen. Wir fühlen uns hier wie in einer Oase.

Uns macht Sorgen, dass …

… wir so viele sehr bedürftige Kinder haben. Vielleicht sind es nicht mehr als früher, aber der Unterstützungsbedarf der einzelnen Kinder wird immer grösser. Viele Lebensumstände sind extrem komplex, den Kindern fehlen ganz basale Kompetenzen wie zum Beispiel sicheres Treppen-Steigen. Trotzdem versuchen wir Lehrpersonen, uns an den Stärken zu orientieren. Die Kommunikation mit den Eltern ist oft extrem schwierig, manche erreichen wir nur über whatsApp mit Google Translate. Viele haben keine Mailadresse, einzelne können gar nicht lesen, so dass wir mit Bildern kommunizieren müssen. Tendenziell übernehmen Eltern immer weniger Verantwortung für die Erziehung ihrer Kinder, sind dann aber extrem leistungsorientiert, was die Schule angeht.

Unser Wunsch ist, dass …

… mehr in die frühe Förderung investiert wird. Die Rückstände, die manche Kinder beim Eintritt in den Kindergarten oder in die erste Klasse haben, werden immer grösser. Es bräuchte verpflichtende Frühförderung, nicht nur zum Deutsch-Lernen, sondern in allen Bereichen. Und nicht erst im Jahr vor dem Kindergarten, sondern schon viel früher. Die Eltern müssten dafür stärker in die Pflicht genommen werden und ihren Anteil an der Bildung ihrer Kinder wahrnehmen. Dazu gehören Basics wie: dem Kind zuhören, Zeit mit ihm verbringen, mit ihm in die Natur gehen etc.

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