«Das Stresslevel ist sehr hoch»
Ein Heimspiel mit Vision
Seit dem ersten Tag als designierter Schulleiter hat Daniel Morf zwei Phasen im Kopf. Die erste Phase dauert bis zum 14. August 2023: «Dann muss Schule stattfinden. Für grosse Visionen haben wir bis dahin keine Zeit.» Sobald der Betrieb laufe, gehe es ihm mittelfristig um Flexibilisierung. Beispielsweise lockert Morf das Handyverbot in der Schule. Überholt sei auch der Einsatz der Pausenglocke: «Das ist in meinen Augen ein veraltetes, preussisches Modell. Ich will die Glocke am neuen Standort gar nicht erst einschalten.» Die Gespräche sollen sich künftig noch mehr um die Schülerinnen und Schüler drehen, weniger um Strukturen.
Die Sekundarschule Rosental wird ein Heimspiel für Daniel Morf, denn er wohne gleich um die Ecke. Dass die Schulkinder fortan auch an der Gemüsetheke für Gesprächsstoff sorgen werden, ist jedoch unwahrscheinlich: «Meist schauen ja vor allem die Primar-Lehrpersonen, dass sie nicht im eigenen Quartier unterrichten, damit sie beim Einkaufen nicht ständig den Eltern begegnen.» Jacqueline Visentin
Daniel Morf
vis. Bisher war Daniel Morf (48) Co-Leiter der Sekundarschule De Wette. Insgesamt neun Monate hat er Zeit, den Betrieb der neuen Schule aufzubauen und das Personal zu finden. Seit Januar 2023 arbeitet er mit einem 40-Prozent-Pensum für die neue Schule, ab August 2023 dann komplett. Der Einstieg in den Lehrberuf erfolgte bei Morf überraschend. Musiker wollte er werden, nicht Lehrer. Als Klavierspieler studierte er an der Jazz-Berufsschule. Mit dem Angebot für eine Stellvertretung ist es dann passiert: Morf unterrichtete drei Jahre lang Musik an der OS in Riehen. Es folgten ein Studium in Phil. I und daraufhin zehn Jahre als Lehrer am De Wette. Nach weiteren zehn Jahren als Schulleiter wechselt Morf nun mit einem voll bepackten Erfahrungsrucksack ins Kleinbasel