Eine Adresse für die Berufsbildung

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Mehr als die Hälfte unserer Schülerinnen und Schüler beginnt früher oder später eine Berufslehre. Die Auseinandersetzung mit der beruflichen Zukunft fängt bereits an der Sekundarschule an, im Rahmen der Beruflichen Orientierung etwa, beim Besuch des Berufsinformationszentrums BIZ, während eines Schuljahrs am Zentrum für Brückenangebote ZBA oder beim Austausch mit einer Fachperson von Gap – Case Management Berufsbildung. Wer – wie viele Lehr- und Fachpersonen der Sekundarschule – mit mehreren Fachstellen im Kontakt steht, wird sich freuen: Im neuen Haus der Berufsbildung sind die Wege kurz. Die Zusammenarbeit zwischen den Ansprechpersonen ist niederschwellig und unkompliziert. Davon zeugt nicht zuletzt der gemeinsame Pausenraum, wo auch der informelle Austausch gepflegt wird.

Übergang Sekundarschule–Berufsbildung

Freuen können sich auch Schülerinnen und Schüler: Das «Rosental 17 – Haus der Berufsbildung» ist in erster Linie für sie da. An einer Adresse erhalten sie viele professionelle Dienstleistungen. Dies gilt sowohl für Beratungen während der Berufsfindung als auch in schwierigen Situationen, etwa wenn es am Übergang von der Sekundarschule in die Berufsbildung zu Konflikten kommt. Denn an der Rosentalstrasse 17 stehen Fachleute der Brückenangebote und von Gap – Case Management Berufsbildung ebenso zur Verfügung wie jene der Triagestelle, der Berufs-, Studien- und Laufbahnberatung, der Kriseninterventionsstelle KIS, der Fachstelle Förderung und Integration FFI oder der Lehraufsicht.

Ein Beispiel: Eine Schülerin der Sekundarschule mit Nachteilsausgleich hat einen Lehrvertrag abgeschlossen. Um den Nachteilsausgleich später auch für ihre Abschlussprüfungen zu erhalten, braucht es sowohl die Mitarbeitenden der Lehraufsicht als auch jene der FFI, die ihre Büros jetzt beide im gleichen Haus haben. Die Zusammenarbeit wird damit einfacher.

Kurze Wege

Und schliesslich sind es auch die älteren Jugendlichen und jungen Erwachsenen, für die das neue Kompetenzzentrum einen Mehrwert bringt. Kommt es zum Beispiel zwischen Lehrbetrieb und Lernenden zu Konflikten, bei denen das Team der Lehraufsicht auch auf Probleme ausserhalb des Lehrverhältnisses aufmerksam wird – das können Schulden sein oder auch Gewaltprobleme oder der Verlust der eigenen Wohnung –, können die Mitarbeitenden der Lehraufsicht die Jugendlichen direkt zu Gap – Case Management Berufsbildung begleiten. Ein riesiger Vorteil, zeigt doch die Erfahrung, dass in heiklen Situationen viele den Weg zu einer weiteren Beratungsstelle scheuen oder hinauszögern.

«Cité de métiers»-Modell

In der Suisse Romande und im Tessin ist die Institution einer «Cité de métiers» schon lange gang und gäbe. Ich freue mich sehr, dass wir nun in Basel-Stadt eine ähnliche, hoch professionelle Anlaufstelle haben, die die Berufsbildung und deren Stellenwert stärkt. Jährlich gehen etwa 12‘000 Personen im öffentlich zugänglichen Berufsinformationszentrum BIZ ein und aus. Ihnen allen stehen nun direkt vor Ort auch weitere Fachpersonen und deren Dienstleistungen zur Verfügung.