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Digital vor Print

09.12.2020
«Kommunikation muss sich am Publikum orientieren, sonst ist sie zum Scheitern verurteilt.»
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Die Zahl ist so spektakulär, dass sogar chinesische Parteifunktionäre feuchte Augen bekämen: 95 Prozent. Das ist die Anzahl der Schweizerinnen und Schweizer im Alter von 25 bis 54 Jahren, die ein Smartphone haben. Und anders als in Nordkorea hat hier nicht einfach jemand ein Resultat nach seinem Gutdünken zurechtgebogen, sondern das Ergebnis stammt aus der renommiertesten Studie der Schweiz zum Thema, dem Media Use Index. Der aktuelle Index besagt ausserdem, dass vier von zehn Personen im Land täglich mehr als drei Stunden das Internet benutzen.

Was bedeutet das für die Kommunikation eines Schulstandortes im Jahre 2020? Erst einmal ein Umdenken. Denn die 95 Prozent sind Realität. Ob man den Wert gut oder schlecht findet, die Kommunikation darf sich nicht nach Vorlieben richten, sondern muss immer zum Ziel haben, die eigenen Inhalte erfolgreich ans Zielpublikum (zum Beispiel Eltern) zu transportieren. Während der Unterricht Medienkonsum kritisch einordnen darf und soll, muss sich die Kommunikation am Publikum orientieren, sonst ist sie zum Scheitern verurteilt.

                                        

«Kommunikation muss sich am Publikum orientieren, sonst ist sie zum Scheitern verurteilt.»

Noch vor fünf Jahren erschien die Printausgabe des Schulblatts elfmal jährlich. Heute flattert das Magazin fünfmal pro Jahr in den Briefkasten. Dafür gibt es mit dem wöchentlichen HTML-Newsletter Bildungsaktualitäten übersichtlich aufbereitet, und wenn Sie dieses Heft in den Händen halten, haben wir soeben www.baslerschulblatt.ch überarbeitet und neu gestaltet. Dieser Weg war manchmal obermühsam, manchmal sehr spannend und nie langweilig. Doch er war nötig, um das Schulblatt an die Bedürfnisse des Zielpublikums anzupassen.

Auch einzelne Schulstandorte haben erfreulicherweise bereits grosse Anstrengungen in diese Richtung übernommen. Gedruckte «A-Z»-Verzeichnisse erscheinen auf der eigenen Webseite, Elternfragen werden auf der Homepage aufgelistet und gleich beantwortet. An Elternabenden wird zum Schluss ein Flyer verteilt, der mittels QR-Code den Eltern im Internet noch einmal eine Zusammenfassung des Gesagten liefert.

Um sich den Gewohnheiten seines Publikums weiter anzunähern, wird das Erziehungsdepartement mit der Weisung «Digital vor Print» ab dem 1. Januar 2022 keine Drucksachen mehr produzieren. Die Informationsbroschüren verschwinden, umfangreiche Jahresberichte gehören dann der Vergangenheit an. Möglich sind einzig noch Flyer, aber auch dort ist das Ziel klar: Das Publikum soll möglichst unkompliziert und direkt zu den Informationen im Internet geleitet werden.

Die Schulleitungen wurden über das Projekt durch die Volksschulleitung im Frühjahr informiert. Mir persönlich ist durch die vielen anschliessenden Gespräche bewusst, wie gross die Änderungen sind, die teilweise auf die Schulstandorte zukommen. Deshalb mein Angebot: Wenn wir Sie am Schulstandort unterstützen können, melden Sie sich bitte ungeniert und jederzeit bei der Abteilung Kommunikation. Wir unterstützen Sie gerne.

Simon Thiriet, Leiter Kommunikation

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